Ich finde, ein besseres Beispiel für die Ermittlung des "wahren" Glaubens ist die Ringparabel in "Nathan der Weise" von Lessing. Ich bin total der selben Ansicht: Die Urreligion - also die richtige, wahre Religion - kann man nicht mehr bestimmen. Vielleicht irgendwann in fernen Zukunft, aber ich glaube, je länger die Menschen danach suchen, desto mehr entfernen sie sich davon. Hier teilt sich meine Meinung von der Lessings: Ich denke nicht, dass es DIE wahre Religion gibt, sondern dass jeder Mensch für sich seine Religion findet. Denn jeder hat eine andere Ansicht von Gott - also dem Schöpfer der Welt oder der größeren Macht usw. - und man kann auch nicht festlegen, dass er halt wie der christl. Gott ist, oder Jehowa, oder wie auch immer die Religionen ihn sehen, bzw. ob er denn überhaupt existiert.
Da gibt es auch noch etwas, das ich anfügen möchte: Gott [wie auch immer man ihn sieht, was er für einen bedeutet und wie man ihn nennt, ob man ihn nun als männliches, weibliches oder mehrere Wesen sieht, ganz gleich], existiert in unserem Glauben. Wenn wir nicht an ihn glauben [Atheisten], dann existiert er für jene eben nicht.
Ob es wirklich nur den einen Gott gibt, weiß ich nicht, aber ich denke nicht.